Heute habe ich eigentlich nicht viel neues zu berichten, dafür fällt mir wieder das Zitat meines Geschichtslehrers Eric Lemieux ein, dass ich eigenlich gestern anfügen wollte…
Wie (fast) jeder Lehrer, fragte auch er mich nach der korrekten Aussprache meines Namens. Daraufhin wendete irgendjemand ein, dass es doch wurscht, ist wie man das ausspricht. Darauf meinte Eric Lemieux:
Also ich finde das nicht egal, wie man den Namen ausspricht. Stellt euch doch nur Mal vor, ein Engländer übersetzt meinen Namen ins Englische – „Eric TheBest“! Stimmt zwar – wäre aber eben nicht korrekt…
Eric Lemieux – Aus dem französischen sinnerhaltend übersetzt…
So viel hierzu… Das war ja noch gestern.
Heute hatte ich meinen ersten Kurs in Éducation Économique – also so etwas wie Wirtschaft. Leider hat die Lehrerin nicht mitbekommen, dass ich ein Austauschschüler bin und hat deshalb im vollen Tempo losgeschwallt und diktiert… Hmm… Drangenommen hat sie mich auch einige Male – antworten konnte ich aber nicht immer, da ich schlicht und einfach nicht verstanden habe, was sie will…
Auf jeden Fall bin ich nach der Stunde zu ihr hingegangen und habe sie gefragt, ob ich vielleicht eine Kopie des Arbeitsblattes haben kann, wo die Lücken von heute schon ausgefüllt sind, damit ich wenigstens im Heft die Sachen richtig stehen habe. Das hat sie erst Mal etwas verwirrt… Eine Erklärung später, warum ich das bräuchte und warum ich heute auch nicht auf alle Fragen antworten konnte, hat sie sich erst Mal groß und breit entschuldigt – wusste sie ja nicht, bla, blubber… Auf jeden Fall bekomme ich meine Kopie und einen etwas langsameren Unterricht 😉 Ziel erreicht 😀
Heute habe ich auch zwei Bekanntschaften gemacht: Eine am Spind mit meiner Spindnachbarin und eine im Pausenhof mit einem Mädchen, dass auch in meinem Phsyik-Kurs ist .
Meine Spindnachbarin hat mich so nebenbei gefragt „Du bist nicht von hier, oder?“ – „Nein, ich bin für dieses Jahr als Austauschschüler aus Deutschland hier.“ – „Das muss ganz schon Scheiße sein – so ein ganzes Jahr von daheim weg…“ – „Och, dass ist schon in Ordnung…“ – „Naja, ich bin froh, wenn ich von meinem 3-Monatigen Austausch wieder daheim bin…“
3-Monatiger Austausch? Ja, hier gibt es auch Schüler-Austausche – innerhalb Kanadas… Und genau das hat sie gemacht…
Die zweite Bekanntschaft war dann hinter der Schule im „Grünbereich“ (an die Schule grenzt ein Wäldchen), welchen ich heute erkundet hatte… War ein nettes Gespräch – ich schätze Mal, man sieht sich wohl noch öfters… (Juhu! Endlich jemanden zum zulabern! *hähähä* ;))
Wollen wir den heutigen Eintrag noch mit einem kleinen Missgeschick beenden, dass mir heute wiederfahren ist: Wie ich schon erzählt habe (habe ich?!), gibt es hier ja dieses tolle gefrorene Konzentrat in Dosen, aus denen man sich Saft machen kann (Wasser dazu, umrühren, fertig). Heute ist meine Gastmutter vom Einkaufen zurückgekommen und hat eine rießige Flasche Bleichemittel mit Zitronenduft mitgebracht…
Ich lese das Ettikett nicht richtig, nehme nur wahr, dass es in etwa genauso aussieht, wie die gefrorenen Konzentratdosen und außerdem „Zitrone“ draufsteht. Suppa! Rein damit in den Kühlschrank – endlich Mal genug Konzentrat für den Monat…
Gut dass mir meine Gastmutter danach eine leere Flasche Bleiche in die Hand gedrückt hat, damit ich diese wegwerfen kann… Da ist mir dann auf ein Mal die Rückseite aufgefallen, von wegen ätzend und so… Also: Wieder rein ins Haus und Flasche unaufällig ins Bad geschafft 😉
Hallo Canada, können Sie mich hören?…und lesen?
Was habe ich alles falsch gemacht? Was machen die Eltern in Kanada, pardon Quebec – besser, dass ihre Sprößlinge sich daheim am besten fühlen? Sind die Schulen dort besser als in Deutschland? Können die Kinds besser lesen? Oder lernt man in Deutschland nur Reden? Bekommt mein Kind nicht genug zu Essen und zu Trinken? Greif er zu alternativ Getränke?
…und das ist erst der Anfang. Ob ich einen Flug nach Montreal so auf die Schnelle bekomme?
Die FragenMama akn DrachenMama